In Fernsehsendungen, bei bunten Abenden und Schulfesten werden sie dem zahlenden Publikum präsentiert. Schimpansen, die Lederhosen tragen, Schuhplattler tanzen, Motorrad fahren oder Zigaretten rauchen.

Freiwillig tun die intelligenten Menschenaffen dies nicht. Mit roher Gewalt werden ihnen die sinnlosen Kunststücke beigebracht. Schläge, Tritte und Elektroschocks gehören zu den angewandten Dressurmethoden. Mit einer Eisenkette um den Hals, an einer Leine festgebunden müssen sie dann vor Publikum zeigen was sie gelernt haben. Ihren natürlichen Verhaltensweisen entsprechen die „Kunststücke“ noch nicht einmal annähernd. Und selbst vor den Augen des Publikums werden die Schimpansen gequält. Mit schmerzhaften Kniffen in die empfindlichen Ohren dirigieren die Trainer die Tiere. Für das ahnungslose Publikum sieht dies aus, als würden sie liebevoll über den Kopf der Tiere streicheln.
Aber es sind nicht nur dubiose Schausteller, die die hoch entwickelten Tiere so brutal zu solchen Darbietungen zwingen. Auch „Fernseh-Schimpansen“ ergeht es nicht anders. Verschiedene Augenzeugen wissen von Tritten und Schlägen bei den Dreharbeiten zu der bekannten Fernsehsendung „Unser Charly“ zu berichten. Versteckt aufgenommene Videos beweisen diese Tierquälerei.
Es sind Schimpansenkinder, die für die Auswüchse der Unterhaltungsindustrie herhalten müssen. Sie werden ihren Müttern weggenommen, und gegen Geld in Windeln oder Strampler gepackt von Arm zu Arm gereicht. Auch Fernsehshows nutzen den verkleideten Affennachwuchs gerne um Quote zu machen. Eine schreckliche Tierquälerei! Denn Schimpansenkinder haben das gleiche Bedürfnis nach Liebe, wie Menschenkinder. Sie gehören nicht in Fernsehshows oder auf Volksfeste, sondern in den Arm ihrer Mutter.

In freier Wildbahn leben Schimpansen in den dichten Wäldern und die offenen Savannen Afrikas. Einen großen Teil ihres Tages verbringen sie in den Bäumen, wo sie in selbst gemachten Nestern schlafen, Früchte ernten und aus deren Ästen sie Werkzeug herstellen. Bis zu ihrem vierten Lebensjahr werden Schimpansenkinder  von ihrer Mutter gestillt. Wenn sie größer werden, beginnen sie die Welt zu erkunden und reiten auf dem Rücken ihrer Mutter. Liebevoll kümmern sich die älteren Geschwister um die jüngeren, spielen mit ihnen oder tragen sie umher. Es sind diese familiären Bindungen und die sozialen Erfahrungen der ersten Lebensjahre, die das Verhalten der Tiere prägen.
Den „Show-Schimpansen“ wird all dies, was ein Schimpansenleben ausmacht, vorenthalten. Nur solange sie jung sind, eignen die Tiere sich für die Shows. Sobald sie in die Pubertät kommen, werden sie den Dompteuren zu unberechenbar. Dann werden sie weggesperrt,  in kleinen Käfigen oder alten LKWs. Sie sind erst im Teenageralter, doch sie haben bereits ausgedient. Unbemerkt von der Öffentlichkeit leiden die hoch entwickelten Tiere unter räumlicher Enge, Langeweile und oftmals auch unter Kälte und permanenter Dunkelheit.  Nur zur Zucht werden sie noch gebraucht, denn das Geschäft mit den Affenkindern ist lukrativ.

Machen wir uns nichts vor: Schimpansen in Gefangenschaft zu halten, damit sie im Fernsehen oder anderswo alberne Kunststücke aufführen, die in keinster Weise ihrem natürlichen Verhalten entsprechen, ist immer mit Tierquälerei verbunden.

Das können Sie tun:

  • Boykottieren Sie Fernsehsendungen in denen Menschenaffen auftreten müssen.
  • Schreiben Sie an die Fernsehsender und bitten Sie sie diese Sendungen einzustellen.
  • Informieren Sie ihre Bekannte und Verwandte über das Leiden der „Show-Schimpansen“.
  • Besuchen Sie keine Zirkusse, Tierparks oder Feste, bei denen die Tiere auftreten müssen.
  • Meiden Sie Produkte von Firmen, die für ihre Werbung dressierte Menschenaffen missbrauchen.

Update 2021:
Aufgrund der massiven öffentlichen Proteste und des wachsenden politischen Drucks, wurden in den letzten Jahren fast alle kommerziellen Schimpansenshows in Deutschland eingestellt. Derzeit wird noch ein Schimpanse in einem Zirkus gehalten. Hinzu kommen rund 450 Menschenaffen, die in zoologischen Einrichtungen gehalten werden. Teilweise unter sehr schlechten Bedingungen.
Verboten ist die kommerzielle Zurschaustellung von Menschenaffen in Deutschland allerdings noch nicht.