Exotische Souvenirs

© Generalzolldirektion

Sommerzeit ist alljährlich auch Urlaubszeit. Viele Menschen fliegen in ferne Länder und verbringen unvergessliche Momente. An ihre Erlebnisse wollen sie sich gerne lange erinnern. So ist es nicht verwunderlich, dass viele Urlauber sich  exotische Andenken mitbringen. Doch hier ist größte Vorsicht geboten, denn nicht alle Mitbringsel sind unbedenklich. Vielen Touristen ist gar nicht bewusst, dass immer mehr Tiere und Pflanzen vom Aussterben bedroht sind und daher unter Artenschutz stehen. Der Handel mit diesen Tieren oder Produkten aus ihnen unterliegt strengen Vorschriften und ist teilweise auch ganz verboten – aus gutem Grund!

Ausgestopft und eingelegt  

© Generalzolldirektion

Die Vielfalt tierischer Souvenirs ist schier grenzenlos. Besonders beliebt sind landestypische Andenken, die auf Märkten, von fliegenden Händlern oder in Souvenirshops verkauft werden: Schildkrötenpanzer werden genauso angeboten wie in Alkohol eingelegte Reptilien, Taschen aus Krokodilleder, ausgestopfte Paradiesvögel, Korallenketten, getrocknete Seepferdchen, Elefantenfüße oder Elfenbein. Doch solche „Andenken“ haben nichts im Reisegepäck verloren und sind aus Tier- und Artenschutzgründen abzulehnen.

 Das Leid der Tiere

Für die begehrten Urlaubssouvenirs müssen unzählige Wildtiere leiden und sterben. Elefanten werden nachts illegal erschossen, um an das wertvolle Elfenbein zu kommen, Reptilien lebend gehäutet oder bei lebendigem Leib in Alkohol eingelegt. Krokodile werden brutal geschlachtet, um zu Schuhen oder Taschen verarbeitet zu werden. Raubkatzen, Füchse und Wölfe werden getötet, um aus ihren Fellen Pelze, Decken, Teppiche oder Vorleger herzustellen. Selbst Affen und Bären werden gejagt, um ihre Köpfe im heimischen Wohnzimmer auszustellen.

© Generalzolldirektion

Häufig stammen diese Tiere und Tierprodukte aus der freien Natur – mit fatalen Folgen. Weltweit ist die biologische Vielfalt massiv gefährdet. Allein die Bestände von Wirbeltieren haben sich innerhalb von etwa 40 Jahren im Durchschnitt mehr als halbiert. Auch wer aus Mitleid ein lebendes Tier kauft, tut diesem keinen Gefallen.  Eine artgerechte Haltung dieser Tiere im heimischen Wohnzimmer ist nicht möglich. Die Tiere gewöhnen sich niemals an ihre Gefangenschaft und sind lebenslangem Stress ausgesetzt. Dies  führt zu schweren Erkrankungen und Verhaltensstörungen. Und an Stelle des vermeintlich geretteten Tieres leidet im Herkunftsland ein neues. Außerdem darf nicht außer Acht gelassen werden, dass Exoten sehr gefährliche Krankheiten einschleppen können, die auf andere Tiere und den Menschen übertragbar sind.

Organisierte Kriminalität und Folgen für die Reisenden

© Generalzolldirektion

Der illegale Artenhandel ist ein Milliardengeschäft, vergleichbar mit dem Drogen- Menschen oder Waffenhandel. Jedes Jahr unterstützen ihn tausende deutsche Touristen unwissentlich und erleben bei der Heimreise eine böse Überraschung.  Ihre exotischen Andenken und Geschenke werden vom Zoll beschlagnahmt, wenn diese aus geschützten Tier- oder Pflanzenarten bestehen. Den ertappten Urlaubern drohen saftige Geldstrafen bis zu 50.000 Euro. In besonders schwerwiegenden Fällen muss sogar mit Freiheitsstrafen gerechnet werden. Von den Händlern gegen Gebühr ausgestellte Ausfuhrbescheinigungen sind nutzlos, da diese keine amtlichen Genehmigungen befugter Behörden ersetzen können.

Das Washingtoner Artenschutzüberkommen – der Versuch bedrohte Arten zu erhalten

Durch den weltweiten Handel und den Verlust von Lebensräumen sterben täglich bis zu 150 Arten für immer aus. Um der Gefährdung bzw. der Bedrohung wirksam begegnen zu können, beschlossen rund 80 Staaten im Jahr 1973 das Übereinkommen über den internationalen Handel mit gefährdeten Arten freilebender Tiere und Pflanzen (Washingtoner Artenschutzübereinkommen – WA), auch CITES  genannt. Es listet auf, welche Pflanzen und Tiere besonders bedroht und schützenswert sind und damit strengen Handelsverboten oder -beschränkungen unterliegen.

Kein Tier als Souvenir – engagieren Sie sich für den Schutz von Wildtieren!

© Generalzolldirektion

Es ist nie zu spät umzudenken! Bitte kaufen Sie keine tierischen Urlaubssouvenirs. Sie unterstützen damit enormes Tierleid. Jeder Kauf animiert die Händler, weitere Ware zu beschaffen und kurbelt so das Geschäft auf Kosten der Tiere an. Im Zweifel sollten Sie auf den Kauf eines Souvenirs verzichten. Unterstützen Sie lieber Artenschutzprojekte vor Ort und helfen Sie, die Natur im Reiseland zu erhalten. Bitte klären Sie auch Ihre Familie und Freunde über die Problematik exotischer Reiseandenken tierischer Herkunft auf. Stand: 06/2018

Bestellen Sie hier unseren Flyer zum Thema!