In einem kleinen rostigen Vogelkäfig wurde Spaki vor dem Tierheim in Dülmen ausgesetzt. Er ist verkrüppelt, fast blind und hat keine Zähne mehr. Jetzt kämpfen die Tierschützer von animal public und I.S.A. um das Leben des kleinen Affen. Als die Mitarbeiter des
Tierheims Dülmen am frühen Donnerstagmorgen, den 24.07.2003, zum Tierheim kamen, trauten sie erst ihren Augen nicht. Vor der Tür hatte jemand einen Affen ausgesetzt. In einem kleinen rostigen Vogelkäfig saß ein Grüner Meerkatzen-Mann, streckte die Hände hilfesuchend durchs Gitter. Ohne zu Zögern nahmen die Dülmener Tierschützer den Affen in ihrem Tierheim auf, brachten ihn in ein kleines Gehege und versorgten ihn mit dem Nötigsten. Doch Spaki, wie sie den Affenmann tauften, saß nur hilflos auf dem Boden des Geheges, wirkte desorientiert. Eine erst vorsichtige Untersuchung erschüttert die Tierschützer – Spakis Linsen sind getrübt, er ist fast blind. Seine Körperhaltung ist gekrümmt, klettern kann der Affe nicht. Und auch das Essen fällt ihm schwer, denn Spaki hat fast keine Zähne mehr, die Zunge hängt ihm aus dem Mund. Ein schrecklicher Verdacht drängt sich auf – Spaki wurde in dem kleinen Vogelkäfig nicht nur ausgesetzt, es muss darin auch gelebt haben.
Die Tierschützer melden das ausgesetzte Tier bei den örtlichen Behörden. Doch diese weisen die Verantwortung für das Tier von sich. Einige Tage vergehen. Dann wenden sich die Mitarbeiter des Dülmener Tierheims hilfesuchend an animal public, nachdem sich erfahren haben, dass animal public erst vor kurzem die Grüne Meerkatze Tara in eine Auffangstation vermitteln konnte. Sofort nimmt animal public Kontakt mit Behörden, Tierärzten und Auffangstationen auf und kann innerhalb eines Tages die Überführung von Spaki in die Auffangstation des Vereins I.S.A. (Internationaler Schutz für bedrohte Arten e.V.) organisieren.
Am Dienstag, den 29.07.2003, holen Mitarbeiter von animal public Spaki aus dem Tierheim Dülmen ab. Freiwillig klettert der Affenmann in die Transportkiste, lässt sich durch das Gitter den Bauch kraulen. Dann beginnt seine Fahrt in ein neues Leben. Als erstes steht allerdings noch ein Tierarztbesuch an. Ein Spezialist nimmt Spaki in Augenschein. Er bestätigt, Spaki ist fast blind, Fortbewegung und Körperhaltung sind nicht normal, doch eine akute Lebensgefahr besteht nicht. Während der Autofahrt lässt Spaki sich genüsslich füttern. Doch selbst Weintrauben muss man ihm zerkleinern, sonst bereitet ihm das Kauen Probleme. Will er eine neue Traube, winkt er mit der Hand, leckt sich über den Mund.
Nach seiner Ankunft in der Auffangstation von I.S.A. ist Spaki erst einmal überrascht, soviel Platz ist er nicht gewöhnt. Unsicher setzt er sich auf einen Baumstamm, verbringt die erste Nacht auf einem niedrigen Vorsprung. Mit den Kletterbäumen, Seilen und Brettern kann der verkrüppelte Affe nichts anfangen. Erst nach zwei Tagen fängt er vorsichtig an zu klettern, wird munterer und scheint sich wohl zu fühlen. Doch ihm steht noch einiges bevor. Ist er wieder bei Kräften, muss er erneut zum Arzt, sein Mund muss untersucht werden, der Rücken geröntgt, Blut abgenommen werden. Erst dann wird klar sein, was man Spaki in der Vergangenheit angetan hat und welche Chancen er noch hat. emeinsam mit I.S.A. wird animal public alles tun, um Spaki eine affengerechte Zukunft zu ermöglichen.
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