Düsseldorf/Delbrück, 28. Januar 2015. Tierpark-Betreiber Reinhold Nadermann wird seine zwei Schimpansen doch nicht nach China verkaufen. Nach Angaben des Bundesamtes für Naturschutz hat der Tierpark am Dienstagnachmittag seinen Export-Antrag zurückgezogen. Dennoch bleibt das Schicksal der Tiere weiter unklar.

Mehr als 13 000 E-Mails zeigen offenbar Wirkung: Die Organisationen animal public, Peta Deutschland, Pro Wildlife und Great Ape Project hatten in der letzten Woche Online-Petitionen gestartet, in der sie Nadermann aufforderten, die Tiere nicht an einen chinesischen Safaripark zu verkaufen.

Indessen gehen die Verhandlungen weiter, ob und zu welchen Bedingungen Nadermann die Tiere an die holländische Auffangstation Stichting AAP abgibt. Diese möchte, dass der Tierpark sich bereiterklärt, in Zukunft keine Menschenaffen mehr zu halten. „Aufgrund des neuen Säugetiergutachtens ist in Deutschland eine Menschenaffenhaltung für kleine Tierparks ohnehin nicht mehr finanzierbar“, sagt Laura Zodrow von animal public.

Nadermann muss die beiden Menschenaffen abgeben, weil er die Mindestanforderungen für die Haltung von Schimpansen nicht einhalten kann. „Wir sind erleichtert, dass der Tierpark eingelenkt hat“, so Zodrow. „Ich hoffe, wir können nun mit Herrn Nadermann weiter verhandeln, um den beiden Schimpansen einen artgerechten Lebensabend in der Auffangstation zu ermöglichen.“