Düsseldorf, den 21.10.2014 – Heute hat NRW-Umweltminister Johannes Remmel im Rahmen einer Kabinett-Pressekonferenz den Entwurf eines Gefahrtiergesetzes vorgestellt. Durch das Gesetz soll der Schutz vor giftigen und gefährlichen Tieren gestärkt und der Tierschutz verbessert werden. Der Tierschutzverein animal public e.V. begrüßt das geplante Gesetz.
Seit Jahren nimmt die Haltung von exotischen Wildtieren in Privathand zu, darunter auch viele gefährliche Tiere. Schätzungen zufolge werden in Deutschland derzeit etwa 100.000 Gift- und 200.000 Riesenschlangen gehalten. Hinzu kommen unzählige giftige Skorpione, Spinnen und Frösche. In acht Bundesländern, darunter Hessen, Thüringen, Bayern und Berlin, gibt es bereits Regelungen zur privaten Haltung gefährlicher Wildtiere, in anderen hingegen kann bislang jeder Bürger ohne Einschränkung eine hochgiftige Schlange halten, so auch in NRW.
Der Tierschutzverein animal public kritisiert dies schon seit Jahren. Zuletzt deckte animal public Sprecherin Laura Zodrow gemeinsam mit der WDR Sendung „Tiere suchen ein Zuhause“ auf, wie leicht gefährliche Wildtiere von jedermann für wenige Euro über das Internet bestellt werden können.
Erst im Juli diesen Jahres wurde ein Privathalter in Kerken (NRW) von einer Puffotter gebissen und schwebte über Tage in Lebensgefahr. Allein in NRW der dritte Vorfall dieser Art innerhalb nur eines Jahres.
Heute hat nun NRW-Umweltminister Johannes Remmel im Rahmen einer Kabinett-Pressekonferenz den Entwurf eines Gefahrtiergesetzes vorgestellt. Durch das Gesetz soll der Schutz vor giftigen und gefährlichen Tieren gestärkt und der Tierschutz verbessert werden. Es ist geplant die Haltung einiger Tierarten in Privathand gänzlich zu verbieten, die Haltung anderer Arten von einem Sachkundenachweis abhängig zu machen.
Der Tier- und Artenschutzverein animal public e.V. begrüßt das geplante Gesetz. Laura Zodrow, Sprecherin von animal public, erklärt: „Die Haltung von gefährlichen Wildtieren in Privathaushalten stellt nicht nur eine enorme Gefahr für den Halter und unbeteiligte Dritte dar, die Haltung von Wildtieren in Privathand ist zudem niemals wirklich artgerecht. Daher begrüßen wir es, dass NRW hier endlich aktiv wird.“
animal public fordert auch von der Bundesregierung das Problem der privaten Wildtierhaltung nicht länger zu ignorieren. „Deutschland ist zu einem Umschlagplatz für bedrohte Wildtiere aus aller Welt geworden. Hunderttausende Tiere werden jedes Jahr für die Privathaltung importiert, viele überleben noch nicht einmal ein Jahr. Wir brauchen daher dringend ein Importverbot für wildgefangene Tiere und ein Verbot von Wildtierbörsen“, so Zodrow abschließend.