070628-zoo-berlin_0067Berlin, den 12.11.2014 – Wie diese Woche bekannt wurde, möchte der Zoo Berlin zwei Pandabären aus China importieren. Der Tier- und Artenschutzverein animal public e.V. kritisiert dieses Vorhaben aufs Schärfste. Der Import sei kein Beitrag zum Artenschutz, sondern diene lediglich dazu Besucher anzulocken und die Kassen des Zoos zu füllen. animal public hat daher eine Online-Protestaktion gestartet, um den Import zu verhindern.

Im Jahr 2012 starb Bao Bao, der letzte Pandabär im Berliner Zoo. Nun wurde bekannt, dass der Zoo zwei neue Tiere aus China importieren möchte. Von einer Leihgabe für eine Millionen Euro jährlich ist die Rede. Der Tier- und Artenschutzverein animal public e.V. bezeichnet dies als unethisch.

Pandabären sind hoch bedroht. Schätzungen zufolge leben nur noch einige hundert Tiere in freier Natur. Die Tiere, die der Zoo Berlin importieren möchte, stammen aus chinesischen Zuchtfarmen. Dort werden die seltenen Pandas regelrecht produziert. Mittels Elektro-Ejakulation wird von den männlichen Tieren Sperma gewonnen und den bewusstlosen, auf Holzbrettern festgeschnallten, weiblichen Tieren injiziert. Diese schmerzhafte und entwürdigende Prozedur wird während des zehntägigen Zeitraums der Fruchtbarkeit täglich wiederholt.

Dem Artenschutz dient die Pandazucht nicht, sondern dem chinesischen Staatshaushalt. Der Verleih von Pandabären an westliche Zoos bringt China jedes Jahr Millionen ein. Der Lebensraum der letzten wilden Pandas wird währenddessen unaufhaltsam zerstört, ohne dass die chinesische Regierung die notwendigen Maßnahmen ergreift, um diesen zu schützen.

Die in Gefangenschaft gezüchteten Pandas können nach Ansicht von Experten nicht ausgewildert werden, da sie nicht in der Lage sind in freier Natur zu überleben. Trotzdem hat auch der Berliner Zoo über ein Jahrzehnt versucht mittels künstlicher Befruchtung seine Pandas zu vermehren, ein Jungtier hätte wohl mehr Geld gebracht als der berühmte Eisbär Knut.

Laura Zodrow, Sprecherin von animal public, erklärt: „Die Haltung und Zucht von Pandas im Berliner Zoo, ist kein Beitrag zum Artenschutz, sondern dient lediglich dazu Besucher anzulocken und die Kassen zu füllen. Gleichzeitig wird damit das chinesische Regime unterstützt, das Geld auf Kosten einer bedrohten Tierart verdient, statt ihren Lebensraum zu schützen.“

animal public fordert vom Berliner Zoo, die Panda-Importpläne aufzugeben und hat dafür eigens eine Online-Protestaktion (https://www.animal-public.de//panda/) gestartet. „Der Berliner Zoo gilt bereits als artenreichster Zoo der Welt. Tausende Tiere werden in winzigen veralteten Gehegen mitten in der Berliner Innenstadt, zwischen Ku’damm und Bahnhof Zoo gehalten. Statt diese traurige Menagerie jetzt weiter zu vergrößern und die unethische Panda-Politik der chinesischen Regierung zu unterstützen, sollte der Berliner Zoodirektor lieber Sorge dafür tragen, die Lebensbedingungen der vorhandenen Tiere zu verbessern“, so Laura Zodrow abschließend.