Düsseldorf, den 25.04.2014 – Am kommenden Montag, dem 28.04.2014, wird sich der Ausschuss für Klimaschutz, Umwelt, Naturschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz des nordrhein-westfälischen Landtags mit einem Antrag der PIRATEN Fraktion zum „Verbot der Haltung von Delphinen“ (Drucksache 16/4588) beschäftigen. Der Antrag könnte die Schließung des Duisburger Delfinariums zur Folge haben. Der Düsseldorfer Tier- und Artenschutzverein animal public e.V. begrüßt diese Initiative als wegweisend.

Delfine faszinieren den Menschen seit jeher. Aktuelle Freilandforschungen zeigen, dass die Tiere nicht nur hoch intelligent sind, sondern auch in einem sehr komplexen Sozialsystem leben. Doch gerade das wird ihnen in Gefangenschaft zum Verhängnis. Laura Zimprich, Sprecherin des Tier- und Artenschutzvereins animal public e.V., erklärt: „Delfine leben in freier Natur in einem Fission-Fusion-System, das heißt die Zusammensetzung der Gruppe ändert sich je nach äußeren Bedingungen und Lebenssituation. In Delfinarien ist der Aufbau einer natürlichen Sozialstruktur aufgrund der räumlichen Enge und der begrenzten Anzahl an Individuen nicht möglich. Die Folge sind aggressive Auseinandersetzungen, denen die Tiere sich nicht entziehen können und die mit schweren Verletzungen und mitunter sogar tödlich enden.“

Tierschützer konnten nachweisen, dass die beiden in Deutschland noch existierenden Delfinarien, im Zoo Duisburg und im Tiergarten Nürnberg, ihren Tieren daher zur Verhaltenskontrolle das Psychopharmaka Diazepam gegeben haben. Aus Sicht von Laura Zimprich ein Skandal: „Wenn die Haltungsbedingungen so widernatürlich sind, dass man die Tiere mit Psychopharmaka daran anpassen muss, dann ist dies nicht mit dem Tierschutzgesetz vereinbar.“

Diese Ansicht teilt auch die PIRATEN Fraktion im Düsseldorfer Landtag. Sie haben eine Antrag zum „Verbot der Haltung von Delphinen“ (Drucksache 16/4588) eingebracht. Darin wird gefordert die Haltung von Delfinen in nordrhein-westfälischen Zoos mit einer angemessenen Übergangsfrist zu verbieten und für die derzeit dort gehaltenen Delfine die Möglichkeit der Auswilderung zu ermitteln, bzw. deren Umsiedlung in eingezäunte Meeresbuchten.

Eine Initiative, die der Düsseldorfer Tier- und Artenschutzverein animal public e.V. ausdrücklich begrüßt. „In Österreich, der Schweiz und in England gibt es bereits aus Tierschutzgründen keine Delfinarien mehr. In Deutschland haben in den letzten Jahren sieben von ehemals neun Delfinarien geschlossen“, so Laura Zimprich, „es ist an der Zeit, dass auch das Leiden der Delfine im Zoo Duisburg und im Tiergarten Nürnberg ein Ende hat.“

Am kommenden Montag wird sich der Ausschuss für Klimaschutz, Umwelt, Naturschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz des nordrhein-westfälischen Landtags in einer öffentlichen Sitzung mit dem Antrag der PIRATEN Fraktion beschäftigen. „Wir sind zuversichtlich, dass die rot-grüne Landesregierung ihrem engagierten Eintreten für mehr Tierschutz treu bleibt und sich für ein Ende der Delfinhaltung einsetzen wird“, so Laura Zimprich abschließend.

Link:  Ausführliche Stellungnahme von animal public e.V. auf der Seite des Landtags NRW