Düsseldorf, 13. Oktober 2014 – Lush und animal public e.V. klärten vom 07. Juli bis zum 09. August über das Leiden gefangener Delfine auf und sammelten deutschlandweit 18.555 Unterschriften für ein Verbot der letzten beiden Delfinarien in Nürnberg und Duisburg. 10.229* Stimmen der Petition wurden am 13. Oktober 2014 von Laura Zodrow, Vorsitzende animal public e.V. an Peter Knitsch, Staatssekretar des Umweltministeriums in NRW, übergeben.
Rückblickend ist der Streit um das Duisburger Delfinarium für die Landesregierung aktueller denn je. Seit Beginn des Jahres wurde eine Abschaffung des letzten Delfinariums in NRW öffentlich diskutiert. Die Piratenpartei stellte einen Antrag zum Delfinarienverbot im Landtag, über den im Herbst endgültig entschieden werden soll. Ein offener Brief des Umweltministers, Johannes Remmel (GRÜNE), an den Bundeslandwirtschaftsminister, Christian Schmidt (CSU), mit der Forderung die Delfinhaltung auslaufen zu lassen, heizte die Diskussionen im August ebenfalls an.
Peter Knitsch Staatssekretär im NRW-Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz nahm den öffentlichen Protest im Lush Shop in Düsseldorf entgegen und freute sich über die hohe Anteilnahme: „Es ist wichtig ein Thema in die Öffentlichkeit zu bringen und über Missstände aufzuklären. Letztlich hat das Meinungsbild in der Bevölkerung auch Einfluss auf die Politik.‘‘
Trotz der anhaltenden Proteste und der klaren Positionierung des Umweltministeriums, sieht Knitsch eine Schließung der letzten beiden Delfinarien noch entfernt. Knitsch merkte an: „Die Auswilderung gefangener Delfine ist nicht möglich, aber es wäre aus
Tierschutzgründen sinnvoll auf die weitere Zucht der Tiere zu verzichten.‘‘
Neben der Dressur der Tiere und den allgemeinen Haltungsbedingungen, macht gerade die Nachzucht den Delfinarien zu schaffen. Eine hohe Sterblichkeitsrate bringt die Delfinhaltung immer wieder in die Kritik und mittlerweile auch in die Schlagzeilen, wie aktuell beim Nürnberger Tiergarten. Umso mehr begrüßt Laura Zodrow, von animal public e.V., die Haltung von Knitsch: ‘‘Wir freuen uns über die positive Resonanz der Landesregierung NRW und hoffen, dass diese sich auch weiter aktiv für ein Auslaufen der Delfinhaltung einsetzt. Es wäre zu begrüßen, wenn die bayerische Landesregierung diesem Beispiel folgen würde. ‘‘
Als Stellvertreterin der Firma Lush war Julia Roer, Mitarbeiterin der Münsteraner Filiale, zugegen. Allein in Münster wurden mit 1.276 Unterschriften die meisten Stimmen in NRW gesammelt. Roer ist begeistert von der hohen Anteilnahme: „Erst 2013 wurde das Delfinarium im Allwetterzoo geschlossen wurde und noch immer herrscht ein hohes öffentliches Interesse. Es gab viele Menschen, die nach der Unterzeichnung mit Freunden vorbeischauten und den Protest ebenfalls unterstützen.‘‘
18.555 Protestkarten wurden in den Lush-Filialen folgender Städte unterschrieben: Augsburg, Berlin, Bonn, Braunschweig, Bremen, Chemnitz, Dortmund, Dresden, Düsseldorf, Erfurt, Essen, Frankfurt, Freiburg, Hamburg, Heidelberg, Karlsruhe, Kiel, Koblenz, Köln, Leipzig, München, Münster, Nürnberg, Oldenburg, Paderborn, Saarbrücken, Stuttgart, Ulm, Wiesbaden, Wuppertal, Würzburg
*Da es sich um eine Aktion gegen die Delfinarien in Bayern und NRW handelt, wurden die Stimmen regional aufgeteilt. Peter Knitsch nahm10.229 Stimmen als Protest gegen das Duisburger Delfinarium entgegen. Die restlichen 8.326 Stimmen gegen das Delfinarium in Nürnberg werden im 19. November an das Umweltministerium in Bayern übergeben.
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