Protestaktion gegen verantwortlichen EEP Koordinator in Deutschland gestartet
Düsseldorf, Gelsenkirchen 10.02.2014 – Am Wochenende wurde im Zoo von Kopenhagen (Dänemark) der gesunde Giraffenbulle „Marius“ getötet, vor den Augen der meist jungen Besucher zerlegt und den Löwen zum Fraß vorgeworfen. Als Grund gab der Zoo an, dass Tier könne nicht in einen anderen EAZA Zoo abgegeben werden, weil dann die Gefahr von Inzucht bestände. Der deutsche Tier- und Artenschutzverein animal public e.V. kritisiert die Tötung des Tieres massiv. „Das war kein Beitrag zum Artenschutz, sondern einfach nur unmoralisch“, so Laura Zimprich.
Die Bilder des toten Giraffenbullen „Marius“, der vor den Augen der Besucher im Zoo Kopenhagen zerteilt und den Löwen zum Fraß vorgeworfen wurde, sorgten weltweit für Empörung. Bis zuletzt hatten Tierfreunde versucht die Tötung des gesunden Jungtiers zu verhindern, ein Zoo aus Schweden hatte angeboten „Marius“ aufzunehmen.
Der dänische Zoo begründete die Tötung des gesunden Tieres damit, dass es nicht in das Zuchtprogramm der Europäischen Zoo- und Aquarienvereinigung (EAZA) passen würde. Nach Angaben des Zoos sei keiner der 300 EAZA Zoos bereit gewesen, das Tier aufzunehmen, da sie alle Giraffen mit ähnlichem Genmaterial hätten und damit Inzuchtgefahr bestände.
Laura Zimprich, Sprecherin des Tierschutzvereins animal public e.V., kritisiert die Tötung scharf: „Die EAZA ist ein freiwilliger Zusammenschluss von gerade mal 8% der europäischen Zoos. Dass diese Vereinigung aufgrund selbst festgelegter Zuchtkriterien ein Tier lieber tötet, als es in einer zoologischen Einrichtung unterzubringen, die kein Mitglied ist, ist skandalös. Die Tötung von Marius war kein Beitrag zum Artenschutz, sondern einfach nur unmoralisch.“
Neben der Abgabe an einen nicht EAZA Zoo hätte es aus Sicht von animal public auch andere Möglichkeiten gegeben Marius unterzubringen, z.B. in einer reinen Bullenhaltung, wie sie in zwei Zoos, in Holland und Frankreich, praktiziert wird.
Der Tierschutzverein animal public hat in Deutschland eine Protestaktion gegen die Tötung weiterer ungewünschter Giraffen gestartet. Sie richtet sich an den Zoo in Gelsenkirchen, der die Zucht der Giraffen innerhalb der EAZA koordiniert und damit mitentscheidet, was mit den einzelnen Tieren passiert. Innerhalb von nur zwei Stunden nahmen hunderte Tierfreunde an der Protestaktion teil und sandten eine Mail an den Zoo in Gelsenkirchen, in der sie den EEP Koordinator aufforderten die Tötung weiterer gesunder Giraffen zu verhindern.“
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