Düsseldorf, den 31.05.2010 – Im Jahr 2003 hat der Bundesrat sich für ein grundsätzliches Verbot der Haltung von Wildtieren in reisenden Zirkusbetrieben ausgesprochen. Bislang wurde dies von der Bundesregierung nicht umgesetzt. Jetzt machen Tierschützer mit einer Postkartenaktion mobil und fordern eine Umsetzung des Beschlusses.
Großkatzen und Bären eingesperrt in kleine Käfigwagen, Elefanten wie Sträflinge an Hinter- und Vorderbein festgekettet, so werden bis heute Hunderte Wildtiere in deutschen Zirkusunternehmen gehalten. Nicht nur Tierschützer, sondern auch Tierärzte und Wissenschaftler fordern seit langem die Haltung von Wildtieren in reisenden Zirkusunternehmen zu verbieten, die niemals artgerecht sein kann. In anderen Ländern wie Österreich, Finnland, Dänemark, Schweden sind Wildtiere in reisenden Zirkusbetrieben bereits teilweise oder sogar ganz verboten.
Auch in Deutschland gab es einen entsprechenden Vorstoß. Im Jahr 2003 beschloss der Bundesrat auf Initiative des Landes Hessen, dass die Haltung von Wildtieren insbesondere Elefanten, Affen und Bären in reisenden Zirkusbetrieben grundsätzlich verboten werden soll.
Jedoch wurde der Beschluss von der Bundesregierung bis heute nicht umgesetzt.
Nun hat die zuständige Bundesministerin Aigner angekündigt die Haltungsvorgaben für Zirkustiere überarbeiten zu wollen. Von einem Verbot ist keine Rede. Aus Sicht von Laura Zimprich, Sprecherin des Vereins animal public e.V., ein Skandal: „Eine Reform der Haltungsvorschriften reicht nicht aus, um das Leid der Wildtiere im Zirkus zu beenden. Wir brauchen ein rechtsverbindliches Verbot.“
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