05.01.2010 – Videoaufnahmen verdeutlichen den schlechten Gesundheitszustand der Elefantin „Mausi“ im Circus Voyage. Tierschützer haben 3.000 Unterschriften, einen guten Zoo sowie ein Transportunternehmen organisiert, um Mausi einen würdigen Lebensabend zu sichern.
Beim Anblick des Videos (www.zirkus-in-berlin.de/mitmach-aktion/mausi/), das die Tierschützer der Berliner Initiative für ein Wildtierverbot über Mausi zusammengestellt haben, wird sofort klar, dass diese Elefantendame mit einem Leben im Zirkus vollkommen überfordert ist: Mausi leidet unter schwerer Arthrose und kann daher kaum noch laufen. Jeder Transport – rund ein Standortwechsel pro Woche steht an – ist mit starken Schmerzen verbunden.
Ein neues Zuhause für Mausi zu finden, war alles andere als einfach: Zum einem musste ein guter Zoo mit Elefanten-Erfahrung gefunden werden, und zum anderen musste geklärt werden, wie Mausi schonend in diesen Zoo gebracht werden kann. Beides ist inzwischen geklärt: Der Zoo Osnabrück hat seine Pforten für Mausi geöffnet, und ein professionelles Transportunternehmen steht abrufbereit zur Verfügung.
Der Circus Voyage will Mausi allerdings nicht hergeben und beruft sich auf das angeblich harmonische Sozialgefüge in der Elefantengruppe. Dieses ist allerdings spätestens seit dem Tod der Elefantin Anja, Mausis einziger Sozialpartnerin, nicht mehr intakt. Außerdem zeigen die Erfahrungen in Osnabrück, dass sich Mausi schnell in die dortige Gruppe integrieren lässt.
Jetzt ist das Veterinäramt Charlottenburg-Wilmersdorf am Zug: Bevor Mausi nach Osnabrück gebracht werden kann, muss das Amt die Elefantin aus dem Zirkus herausnehmen. Der grundsätzlichen Problematik ist man sich im Amt bewusst, allerdings wollte man bislang nicht handeln, weil es ein Gutachten gibt, das zum Schluss kommt, Mausi könnte in der Gruppe verbleiben.
Auch wenn das der Fall ist, muss Mausi anderweitig untergebracht werden. Zwei weitere Gutachten werden momentan noch erstellt. Doch selbst ohne deren Ergebnis ist die die Faktenlage eindeutig: Die kranke Mausi braucht ein festes Zuhause mit deutlich besseren Bedingungen und ohne Transportstress. Außerdem haben bereits über 3.000 Personen an einer Unterschriftenaktion teilgenommen, über die das Veterinäramt zum Handeln aufgefordert wird.
Die Berliner Initiative für ein Wildtierverbot in Zirkussen setzt sich zusammen aus den neun Organisationen „AK Zirkus“ des Berliner Tierschutzvereins, Albert Schweitzer Stiftung für unsere Mitwelt, animal public e.V., Bund gegen Missbrauch der Tiere e.V., Deutsches Tierschutzbüro, Elefanten-Schutz Europa e.V., Tier und Mensch e.V., Tierrechtsbündnis Berlin-Vegan, sowie Tierversuchsgegner Berlin und Brandenburg e.V. – weitere Informationen finden Sie unter www.zirkus-in-berlin.de.
Neueste Kommentare