Tierschützer fordern: Schenkt „Schnute“ und „Maxi“ ein besseres Leben

19.03.2010 – Am Montag, dem 22. März 2010, wird der Berliner Bär 730 Jahre alt. Der Tierschutzverein animal public e.V. fordert den überalterten Bärenzwinger im Köllnischen Park endlich zu schließen und den beiden lebenden Wappentieren „Schnute“ und „Maxi“ ein besseres Leben in einer Auffangstation zu schenken.

Der erste Nachweis des Bären als Berliner Wappentier stammt vom 22. März des Jahres 1280 und findet sich auf einem Siegel eines Gildebriefes. Heute kennt jeder den Berliner Bären, eines der Wahrzeichen Berlins. Was viele Berliner aber nicht kennen, ist der Berliner Bärenzwinger im Köllnischen Park. Dieser wurde im August 1939 eingeweiht und nach dem Krieg wieder aufgebaut. Weitgehend von der Öffentlichkeit unbemerkt fristen noch heute in der alten Zwingeranlage zwei Braunbären ein tristes Dasein; Mutter Schnute und Tochter Maxi. Sie trotten nun schon ihr ganzes Leben am Rand des mit riesigen Eisendornen gesäumten Grabens entlang. Ein paar Schritte hin, ein paar Schritte zurück. Alu-Bierfässer, Autoreifen und eine Art Planschbecken sollen als Abwechslung dienen. Das reicht nicht, kritisieren Tierschützer. Laura Zimprich, Sprecherin des Vereins animal public e.V.: „Die Tiere können ihre natürlichen Verhaltensweisen nicht ausleben, nicht laufen, klettern, graben oder schwimmen. Diese Haltung ist nicht artgerecht.“

Dabei gibt es Alternativen. In den letzten Jahren wurden in Deutschland zahlreiche Bärenauffangstationen eröffnet. Sie bieten den Tieren weitläufige, natürliche Gehege. Dort können sie ihre arttypischen Bedürfnisse wieder entdecken und befriedigen.
Bereits mehrfach hat der renommierte Alternative Bärenpark Worbis angeboten bei der Umsiedlung von Schnute und Maxi behilflich zu sein. Die Tierschützer von animal public fordern vom politisch verantwortlichen Bezirksbürgermeiser Dr. Christian Hanke, dieses Angebot endlich anzunehmen und den beiden lebenden Berliner Wappentieren zum 730. Geburtstag eine bessere Zukunft zu schenken. Damit sind sie nicht allein. Bei Facebook gibt es eine Gruppe, die sich für die Befreiung von Schnute und Maxi einsetzt. Über 900 Menschen aus aller Welt sind bereits Mitglied.