Vielleicht erinnern Sie sich noch an die hochgiftige Monokelkobra, die im letzten Spätsommer die Stadt Herne (NRW) in Atem hielt. Vier Wohnhäuser mussten evakuiert, die Bewohner teilweise in Notunterkünften untergebracht werden. Ein Großaufgebot an Polizei und Feuerwehr war über Tage im Einsatz, bis das Tier schließlich eher zufällig entdeckt und von einem Spezialisten eingefangen wurde. 

Wir haben diesen Vorfall zum Anlass genommen, gemeinsam mit neun weiteren Tierschutzorganisationen an die zuständige nordrhein-westfälische Umweltministerin Ursula Heinen-Esser zu schreiben und sie aufzufordern, endlich die Haltung gefährlicher Wildtiere in Privathaushalten zu verbieten. Sie sagte uns persönlich zu, ein entsprechendes Gesetz auf den Weg bringen zu wollen und legte schon wenig später einen Entwurf vor. 

In dieser Woche wurde das sogenannte Gifttiergesetz vom Landtag NRW verabschiedet. Es tritt im nächsten Jahr in Kraft und verbietet die Haltung hochgiftiger Tiere in Privathaushalten. Bestehende Haltungen dürfen fortgesetzt werden, wenn der Halter seine Zuverlässigkeit und eine Haftpflichtversicherung nachweisen kann. Anderenfalls gehen die Tiere in das Eigentum des Landes über und werden in einer spezialisierten Auffangstation untergebracht. 

Aus Sicht von animal public ist dieses Gesetz ein wichtiger erster Schritt in die richtige Richtung. Wir hätten uns jedoch gewünscht, dass auch die Haltung von Wildtieren, die aufgrund ihrer Größe oder Körperkraft eine Gefahr für den Menschen darstellen verboten wird. 

Denn all diesen Tieren ist eines gemein, sie gehören nicht in ein Wohnzimmer, sondern in die freie Natur! Daher setzen wir uns auch für ein Ende des Wildtierhandels ein. Wenn Sie uns dabei unterstützen möchten, können Sie dies zum Beispiel als Fördermitglied tun. Je mehr Menschen animal public unterstützen, desto mehr Gewicht hat unsere Stimme bei politischen Verhandlungen.