Möglicherweise haben Sie mitbekommen, dass in Herne (NRW) eine entkommene Monokelkobra die Einsatzkräfte von Polizei und Feuerwehr über Tage in Atem gehalten hat. Eine Anwohnerin hatte das Tier im Hausflur entdeckt, fotografiert und die Feuerwehr alarmiert. Der mutmaßliche Halter, ein junger Mann, in dessen Wohnung noch 19 weitere Giftschlangen entdeckt wurden, hatte das Entkommen der tödlichen Giftschlange nicht gemeldet. Vier Häuser mussten evakuiert werden, die Anwohner teilweise in Notunterkünften wohnen. Schließlich wurde die Kobra zufällig bei Gartenarbeiten entdeckt und von einem Spezialisten eingefangen. Wer die Kosten für den mehrtägigen Großeinsatz tragen wird, ist unklar. Der mutmaßliche Halter ist abgetaucht.

So spektakulär diese Geschichte klingt, handelt es sich doch nicht um einen Einzelfall. Wiederholt entkamen in den letzten Jahren hochgiftige Skorpione, Schlangen und andere gefährliche Wildtiere aus privaten Haltungen, bissen ihre Halter oder mussten mit einem Großaufgebot an Polizei und Feuerwehr gesucht werden.

Leider erfreut sich die Haltung tödlicher Gifttiere einer gewissen Beliebtheit und ist – man mag es kaum glauben – in Deutschland weder verboten, noch mit Auflagen versehen. Einzelne Bundesländer haben daher mittlerweile die Initiative ergriffen und Gefahrtiergesetze erlassen, die die Privathaltung gefährlicher Tiere regulieren. Nicht so Nordrhein-Westfalen.
Wir haben den aktuellen Fall zum Anlass genommen, gemeinsam mit neun anderen Tierschutzorganisationen an die zuständige nordrhein-westfälische Umweltministerin Heinen-Esser zu schreiben und sie aufzufordern, ebenfalls ein Gefahrtiergesetz zu erlassen. Jetzt hat die Ministerin angekündigt endlich handeln zu wollen!

animal public vertritt die Ansicht, dass Wildtiere nicht ins Wohnzimmer gehören, sondern in die freie Natur. Dies gilt insbesondere für Tiere, die aufgrund ihres Gifts oder ihrer Körperkraft eine Gefahr für Menschen darstellen. Wenn auch Sie der Ansicht sind, dass dem unkontrollierten Handel mit Wildtieren Einhalt geboten werden muss, dann können Sie unsere Arbeit mit einer Spende unterstützen, jeder Cent hilft.