
Jedes Jahr werden in Deutschland rund 4 Millionen Wildtiere von Jägern getötet. Gerne wird behauptet, dies geschehe zum Schutz des Waldes oder zur Erhaltung von Arten. Doch wer einschlägige Veröffentlichungen oder gar Foren von Jägern liest, gewinnt schnell ein anderes Bild. Besonders, wenn er sich die Angebote der Jagdreiseveranstalter ansieht.
Egal wie bedroht eine Tierart ist, wer genug zahlt, darf Jagd auf sie machen. Besonders begehrt sind die sogenannten „Big Five“: Löwe, Leopard, Büffel, Elefant und Nashorn. Je stattlicher die Tiere, desto teurer. Während ein zahnloser Elefant nur 4500 US Dollar kostet, müssen für einen Bullen mit Stoßzähnen schon 18.000 US Dollar gezahlt werden. Damit die Jagd auch erfolgreich ist, wird sie von lokalen Guides begleitet, die auch schon mal mit Schüssen in die Beine der Tiere nachhelfen, um den „Großwildjägern“ mit mangelnder Treffsicherheit oder Kondition den Abschuss zu erleichtern. Denn gezahlt werden müssen auch „angeschweißte“ Tiere, also solche, die schwer verletzt flüchten können und sich über Stunden oder Tage zu Tode quälen.
Rund 18.000 Jäger aus aller Welt reisen jedes Jahr nach Afrika um dort über 100.000 Wildtiere zu erschießen. Neben Amerikanern und Spaniern gehören Deutsche zu den häufigsten Kunden.
Buchen kann man diese Reisen ganz bequem über das Internet oder auf Messen, wie der „Jagd und Hund“ in Dortmund. Gemeinsam mit 11 anderen Tier- und Artenschutzvereinen haben wir bereits zu Beginn des Jahres die Fraktionen des Dortmunder Stadtrats angeschrieben und sie gebeten, dafür Sorge zu tragen, dass die Anbietern von tier- und artenschutzwidrigen Jagdreisen keine Standflächen mehr in der Dortmunder Messehalle erhalten. Reagiert hat man dort nicht. Die Messe hat wie gewohnt stattgefunden, begleitet von Negativschlagzeilen im In- und Ausland.
Wir werden uns auch weiter für ein Ende der Trophäenjagd im In- und Ausland einsetzen. Sie können uns dabei unterstützen, als Spender oder Fördermitglied.
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