Begehbares Gehege in einem Affenpark

In der Kleinstadt Amöneburg in Hessen plant ein Investor den Bau eines neuen Freizeitparks. An sich nicht verwerflich, doch die Hauptattraktion soll ausgerechnet ein begehbares Affengehege sein.

Bei einigen Lokalpolitikern stößt diese Idee auf große Begeisterung. Dabei scheinen sie vollkommen zu vergessen, dass für die weltweite Corona-Pandemie die bereits hunderttausende Menschen das Leben gekostet hat, eine zu große Nähe zwischen Mensch und Wildtier ursächlich war. Das Coronavirus ist eine Zoonose, eine Krankheit, die vom Tier auf den Menschen übertragen wurde, genauso wie die Pest, Malaria, Ebola oder Aids. Laut der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit sind etwa 75 % aller neuen Krankheiten, die in den letzten 10 Jahren beim Menschen auftraten zoonotischen Ursprungs. Insbesondere von Affen geht aufgrund ihrer Ähnlichkeit zu uns Menschen ein besonderes hohes Risiko aus.

Hinzu kommt, dass auch sogenannte Affenwälder keine artgerechte Haltung ermöglichen können. Aufgrund der Sozialstruktur der Tiere, müssen immer wieder Tiere aus der Gruppe entfernt werden, um Konflikte zu vermeiden. Ein Abwandern, wie in der freien Natur, ist nicht möglich. Für die betroffenen Affen ist das mit erheblichem Stress verbunden und daraus resultierendem Leiden. Zudem stellt sich die Frage, wohin diese Tiere abgegeben werden sollen. Auswilderungsprojekte, wie viele glauben, gibt es nicht.

animal public e.V. hat sich daher an die verantwortlichen Politiker in Amöneburg gewandt und sie aufgefordert, dem Bau eines Affenzoos nicht zuzustimmen. Die Zurschaustellung von Wildtieren und insbesondere Kontaktgehege sind nicht mehr zeitgemäß.