Im hessischen Frielendorf planen Investoren den Bau eines Affenparks als Touristenattraktion. Auf einem Waldgrundstück, neben einer Bobbahn, sollen begehbare Tiergehege mit Berberaffen und Kattas entstehen. Am vorher anvisierten Standort in Amöneburg war das Projekt aufgrund des massiven Widerstands der Anwohner aufgegeben worden. animal public lehnt das Bauvorhaben entschieden ab und hat daher die zuständigen Politiker angeschrieben.


Ein Affenwald bietet mehr Platz als ein herkömmlicher Zoo, dennoch ist auch dort keine artgerechte Haltung von Affen möglich. Zu groß sind die Einschränkungen im Hinblick auf die Lebensraumgestaltung und -größe, die Nahrungsbeschaffung und insbesondere das Sozialverhalten. Bei Makaken sind individuelle Konkurrenz und Gruppenaggression gegen einzelne Tiere oder andere Gruppen an der Tagesordnung und eine ständige Gefahr. In Freiheit wandern männliche Tiere mit der Geschlechtsreife aus der Geburtsgruppe ab. Dies ist aber in Gefangenschaft nicht möglich. Die Folge sind häufig massive Auseinandersetzungen, die eine Trennung unumgänglich machen.

Laut den Investoren sollen Besucher die Tiere weder anfassen noch füttern dürfen. Tatsächlich wird aber mit genau solchen Bildern für die schon existierenden Affenzoos geworben, denn gerade dies macht für viele Besucher den Reiz aus.
Untersuchungen an freilebenden Berberaffen auf Gibraltar zeigen, dass sich durch den direkten Kontakt zu Menschen die Aggression der Tiere untereinander erhöht. Die Konsequenz sind vermehrte Verletzungen bei weniger dominanten Tieren oder Tieren mit einer geringen Rangposition.

Eine auf Gibraltar durchgeführte Studie zeigte zudem, dass 17,1 % der von Affen initiierten Interaktionen mit Menschen Drohungen oder Angriffe waren. Tatsächlich war das aggressive Verhalten das am häufigsten auftretende Verhalten gegenüber Menschen. So kommt es in Gibraltar zu einer großen Zahl an Verletzten. In einem einzigen Jahr suchten über 55 Personen Krankenhäuser auf, weil sie von den Affen gebissen wurden. Auch in deutschen Affenparks kommt es immer wieder zu Bissvorfällen.

Zudem zeigt die aktuelle Corona-Pandemie eindrücklich, welche Gefahren ein direkter Kontakt zu Wildtieren birgt. Mittlerweile haben sich auch in Gefangenschaft gehaltene Wildtiere wie Löwen, Gorillas oder Nerze über den Menschen mit dem Coronavirus infiziert. Dabei kam es auf zahlreichen Nerzfarmen zu Virusmutationen. Über 15 Millionen Tiere wurden in Dänemark vergast, um die Ausbreitung einer Mutation zu verhindern. In Gibraltar wurde zum Schutz der dort freilebenden Berberaffen eigens ein neues Gesetz verabschiedet, das das Anfassen oder Füttern der Tiere unter Strafe stellt. So will man verhindern, dass die Tiere sich mit dem Coronavirus infizieren. Allein vor diesem Hintergrund ist die Errichtung eines neuen Affenkontaktgeheges als Touristenattraktion nicht mehr zeitgemäß.

Werden Sie aktiv, bitten Sie die Politiker vor Ort noch heute, dem Bau eines Affenzoos eine Absage zu erteilen.

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